Die Magie des Jetzt.

Ich habe mir spontan vier Tage in meinem Lieblingshotel im Südtirol gegönnt. Ganz vieles hat dagegen gesprochen, so z.B. vereinbarte Termine mit Klient:innen, hartnäckige Glaubenssätze, viele rumstehende Umzugskisten uvm.  Aber ... ich bin gefahren und bin sehr, sehr dankbar, dass ich es getan habe. 

 

In Naturns gibt es einen Krimskrams-Laden mit vielen Büchern zu verschiedenen Lebensthemen. Gefühlt kenne ich sie alle, habe ich doch in den letzten Jahren unendlich viele Bücher gelesen, Seminare besucht und arbeite fast täglich an mir und meinen Themen. Doch als ich vor dem Regal stand, sprang mir ein Buch ins Auge: Leben im Jetzt von Eckart Tolle. Ich dachte mir: Gut, es will scheinbar mit mir mitkommen. Und das Buch war eine Wohltat, weil es mich an lebenswichtige Weisheiten erinnert hat.

 

Meine Lieblingsaussage:

"Sich mit seinem Denken zu identifizieren, ist purer Wahnsinn!"

 

Immer, wenn ich an diesen Satz denke, muss ich laut lachen. So befreiend fühlt er sich an für mich. 

 

Es geht dabei u.a. darum, dass unser Denken grösstenteils von der Vergangenheit oder von der Zukunft handelt und wir ganz selten 100% präsent im jetzigen Moment sind. Damit handeln wir uns viel Ärger und Leid ein. Nicht nur uns, auch anderen. 

 

Dies gilt auch für die Sexualität!

- Wenn wir z.B. denken: Oh nein, das letzte Mal hat es nicht geklappt, dann stellen wir die Weichen dafür ein, dass es auch dieses Mal wieder nicht klappen wird. Unser Denken basiert auf der Vergangenheit, obwohl es überhaupt nicht gegeben ist, dass es auch dieses Mal wieder nicht klappt. Die Chancen sind immer wieder bei 100%, dass es schön wird. 

- Wenn wir während des Sexes unbedingt einen Orgasmus erreichen wollen, ist unser Denken und Handeln in der Zukunft. Wir sind getrieben vom Ziel, welches wir erreichen wollen und der Frust ist dementsprechend gross, wenn wir das Ziel nicht erreichen. 

 

Präsenz und 100% im Moment sein, im Jetzt sein, ist auch bei der Sexualität sehr, sehr wichtig!

 

Wie gelingt mir das?

  1. Ich distanziere mich von meinen Gedanken. Eine Möglichkeit ist z.B. der Stimme im Kopf einen Namen zu geben. Meine Stimme heisst aktuell Martin. Keine Ahnung weshalb, aber es ist jetzt einfach so. Sorry an alle Martins. :-)
    Damit spricht Martin und nicht ich selber. Ich kann mich also von der Stimme distanzieren. Zugegeben, das klingt jetzt vielleicht bisschen schizophren, aber diejenigen, die es genauer wissen wollen, schreiben mir bitte eine Mail, dann erkläre ich es noch genauer. Hier versuche ich mich kurz zu halten. 
  2. Du fokussierst dich auf deinen Atem und nimmst wahr, wie er in deinen Körper hinein- und auch wieder hinausströmt. 
  3. Du horchst in dich hinein, ob da Körperwahrnehmungen sind (z.B. Wärme, Kälte, ein Kribbeln, eine Enge in der Brust, eine Anspannung usw.). Einfach wahrnehmen und wenn du magst, kannst du diese Wahrnehmung mit deiner Partnerin/deinem Partner teilen. 
  4. Du horchst in dich hinein und schaust, ob da ein Gefühl ist (z.B. Trauer, Wut, Angst, Unsicherheit usw.). Auch dieses nimmst du wahr. Komplett wertfrei. Und wenn du magst, teilst du deine Empfindung mit deinem Menschen. In dir drin nimmst du dieses, vielleicht unangenehme, Gefühl war. Du bleibst da, fühlst es und zeigst dich damit. Das ist eine zutiefst heilsame Erfahrung. 

Wenn du dich selber so wahrnehmen und deinem Menschen zeigen kannst, wird dies die Verbindung zu dir selber und zu deinem Menschen massiv vertiefen. 

 

Von Herzen kann ich das Buch von Eckart Tolle empfehlen, für alle Lebensbereiche. 

 

Herzlich, Sandra